THE ONLY MATERIAL. Arbeit und Träume ukrainischer Journalist:innen
27. Juni bis 20. Juli 2025
In der Ausstellung THE ONLY MATERIAL berichten ukrainische Journalist:innen von ihrer Arbeit. Sie erzählen, welche Träume sie einst inspirierten und wie der Krieg diese veränderte.
Was bringt Journalist:innen zu ihrem Beruf? Für die Ausstellung „The Only Material“ fragte das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit ukrainische Journalist:innen, was sie an ihrem Beruf fasziniert. Nur wenige wollten über den Krieg berichten. Andere interessierten sich für Umwelt, Wissenschaft, Gleichstellung der Geschlechter oder soziale Gerechtigkeit. Diese ursprünglichen Motive bestehen fort und stehen nun neben den dringenden Anforderungen der Kriegsberichterstattung.
Die Ausstellung zeigt, wie sich der Journalismus in der Ukraine entwickelt hat, und offenbart die Widerstandskraft der Journalist:innen, ihren stillen Trotz und ihr unerschütterliches Streben nach Wahrheit. Inmitten der Zerstörung schaffen sie Raum für Ehrlichkeit und Hoffnung. Ihre Arbeit ist nicht nur ein Zeugnis, sondern auch Teil eines globalen Kampfes für demokratische Werte.
Alle im Projekt „The Only Material“ vorgestellten Journalist:innen erhalten Unterstützung durch das Programm Voices of Ukraine. Das Programm, durchgeführt vom Europäischen Zentrum für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF), ist Teil der Hannah-Arendt-Initiative und wird vom Auswärtigen Amt finanziert. Es unterstützt Journalist:innen in acht Bereichen und arbeitet mit dem Public Interest Journalism Lab, der Fix Media Foundation, dem Verband der unabhängigen regionalen Presseverleger der Ukraine, dem Lviv Media Forum, dem Journalistenverband des Kosovo und Women in Media zusammen. Das ECPMF dankt seinen Partnern für ihre Unterstützung bei der Durchführung des Programms und der Ausstellung.
The Art of Coping with War – Ukrainische Fotografie
2. März 2023 bis 2. April 2023
Ausstellung zum European Month of Photography Berlin (EMOP)
Seit dem 24. Februar 2022 leben Ukrainer:innen in einer anderen Welt. Jede:r in der Ukraine hat seine eigene Geschichte im Umgang mit der russischen Aggression. Sie ist eingebettet in das gemeinsame Bild eines kollektiven Traumas. Solange sich das Land im Kriegszustand befindet, ist es wichtig, zu beobachten und zu lernen, was in der Ukraine geschieht.
In der Ausstellung »The Art of Coping with War« präsentieren fünf Fotograf:innen fünf persönliche Reaktionen auf den Krieg. Jede:r von ihnen bearbeitet die traumatischen Erfahrungen auf ganz eigene Art und Weise, um daraus Kunstwerke zu formen. So entsteht ein gemeinschaftliches Bild des Krieges, das im Kontrast zur Darstellung der Situation in den Massenmedien eine viel nuanciertere emotionale Bandbreite transportiert. Es sind Beobachtungen des Krieges von innen.
Oleksandr Glyadelov, Documentation of the War, 2022-2023
Seit acht Jahren dokumentiert der Künstler den russischen Krieg gegen die Ukraine. Seine Fotografien gehen weit über eine reine Dokumentation von Ereignissen hinaus, offenbaren dem Betrachtenden stets einen breiteren Kontext und sind für das weltweite Publikum ein Wegweiser hinter die Kulissen.
Yana Kononova, X-Scapes, 2022
X-Scapes ist eine Serie von unscharfen, namenlosen Landschaften, die unter dem Einfluss von thermischen Effekten und Schockwellen von Explosionen auf verschiedenen Materialien entstanden sind. Die Formen erinnern an geisterhafte Dekorationen aus Fantasy-Filmen, in Wirklichkeit sind es jedoch architektonische Schatten und Skelette der zurückgebliebenen Gebäude.
Sascha Kurmaz, The Red Horse, 2022-2023
Der Künstler dokumentiert sein Leben während des Krieges. Dabei sucht er nach Antworten auf Fragen wie: Was bedeutet es, während eines Krieges Kunst zu schaffen? Ist es möglich, die Erfahrung des Krieges künstlerisch zu vermitteln? Wie anders würde ich über Kunst denken, wenn ich das Leben im Krieg nicht erlebt hätte?
Olena Subach, Hidden, 2022
Olena Subach drehte ihre Serie Hidden in ihrer Heimatstadt Lviv. Im Mittelpunkt stehen die Museumsrestaurator:innen, die Kunst- und Kulturgüter an öffentlichen Orten vor möglichen Zerstörungen und Raketenangriffen schützen. Ihre Fotografien enthalten viel Trauer, aber auch viel Hoffnung und Zärtlichkeit.
Ihor Bondarenko, Flowers Under Attack, 2022
Die Serie Flowers Under Attack ist visuell am weitesten von der Realität des Krieges entfernt, rückt dafür seine emotionalen Aspekte in den Fokus. Da jeden Tag Tausende von Bomben auf das ukrainische Land fallen, werden die Blumen vor dem Hintergrund der Explosionen zu einem Symbol für das Leben, das über den Tod siegt.
Die Ausstellung ist Teil des Projekts „Wartime Art Archive“, das vom Museum of Contemporary Art NGO (MOCA NGO) in Kyjiw nach dem 24. Februar 2022 gestartet wurde. Laufend beobachten die Kurator:innen des Museums ukrainische Künstler:innen, wie sie mit ihrer Kunst auf den Krieg reagieren, und stellen die Werke in einem Archiv zusammen.
Ihor Bondarenko. Flowers Under Attack, 2022-2023. Courtesy to MOCA NGOIhor Bondarenko. Flowers Under Attack, 2022-2023. Courtesy to MOCA NGOOlena Subach. Hidden series, 2022. Courtesy to MOCA NGOOleksandr Glyadelov. Documentation of the War, 2022-2023. Courtesy to MOCA NGOOleksandr Glyadelov. Documentation of the War, 2022-2023. Courtesy to MOCA NGO